Samstag, 19. September 2015

Mittwoch, 29. April 2015

Die unwahrscheinlichen Weltkriege

Von Stefan Sasse

Hitler in Paris, 1940
Aus der Retrospektive betrachtet wirkt es häufig so, als ob die zwei Weltkriege, die im 20. Jahrhundert von Deutschland ausgingen, unvermeidbar und gewissermaßen in vorbestimmt gewesen waren. Diese Sicht täuscht jedoch. Weder der erste noch der zweite Weltkrieg waren unvermeidliche Ereignisse, nicht einmal bis kurz vor (oder nach) ihrem jeweiligen Beginn. Dies mag zuerst etwas merkwürdig erscheinen. Es soll hier auch kein Revisionismus betrieben werden; vielmehr geht es darum, einige Mythen zu entzaubern, die einem unverstellten Blick auf die Geschehnisse entgegenstehen. Zu diesem Zweck sollen im Folgenden beide Weltkriege auf die Wahrscheinlichkeit hin untersucht werden, dass sie sich zu der Katastrophe entwickeln, die sie schlussendlich darstellten.

Sonntag, 26. April 2015

Filmbesprechung: Fury (Herz aus Stahl) - Orks in SS-Uniformen

April 1945. Deutschland steht kurz vor der Niederlage. Für die Besatzung des Sherman-Panzers "Fury" unter ihrem Kommandaten "Wardaddy" (Brad Pitt) ist oberste Priorität, den Krieg zu überleben, doch die überlegene Technik der deutschen Panzer macht jedes Gefecht zum Himmelfahrtskommando. Als der Hilfsfahrer getötet wird, braucht die Besatzung Ersatz. Die Besatzung grüßt den Neuling, Norman (Logan Lerman) nicht gerade mit großem Enthusiasmus. Sie befürchtet, dass er sie auf die letzten Tage noch alle umbringen wird...

Es gibt nicht gerade eine große Menge Kriegsfilme über Panzerbesatzungen; allein das macht "Fury" (deutsch: Herz aus Stahl) zu einer Besonderheit. Und was man von Anfang an loben muss: Brad Pitts verdreckte Panzercrew macht uns die Enge in dem Stahlgefährt deutlich und erinnert teilweise an "Das Boot". Hier enden die Parallelen zwischen dem gelobten Anti-Kriegsfilm der 1980er Jahre und "Fury" allerdings schon. Denn obwohl die Produktionswerte des Films wenig zu wünschen übrig lassen und die Kämpfe spektakulär in Szene gesetzt sind, ist die Geschichte selbst zwischen "fragwürdig" und "völlig lächerlich" gefangen, mit einigen starken Szenen zwischendrin. 

Donnerstag, 5. Februar 2015

Eine kurze Geschichte der Kinderbetreuung

Barack Obama und seine Partei der Democrats haben ein neues Thema auf die Tagesordnung gesetzt: erste Priorität für die Betreuung und vorschulische Bildung von Kindern. Zumindest in Sonntagsreden ist dieses Thema auch hierzulande seit mehreren Jahren ein Dauertopos. Nur, woher kommt das eigentlich? Warum müssen Kinder inzwischen ganztags betreut werden? Reichen die Familien nicht mehr aus, handelt es sich hier um ein weiteres Ausgreifen eines wildgewordenen Wohlfahrtsstaats, der in die Familien hineinregiert?